Der Habicht – Vogel des Jahres 2015

Foto: (c) J. Ferdinand

Mit dem Habicht (Accipiter gentilis, Foto: © J. Ferdinand) wurde erstmals seit mehreren Jahren wieder ein Greifvogel zum „Vogel des Jahres“ gekürt.

Die Art ist etwa so groß wie ein Bussard (Buteo buteo) und erreicht eine Flügelspannweite von bis zu 120 cm. Kennzeichen bei Altvögeln sind die graue Gefiederoberseite und die weiße, gebänderte Unterseite, während noch nicht geschlechtsreife Individuen bräunliche Farbtöne und ein Strichelmuster (vgl. Foto) zeigen. Im Flug ist der Habicht durch die relativ kurzen, breiten Flügel und den verlängerten, gebänderten Schwanz gut kenntlich. Interessant ist der Geschlechtsdimorphismus: ausgewachsene Weibchen werden etwa ein Drittel größer und schwerer als gleichaltrige Männchen.

Der Habicht war früher, wie andere Vogelarten auch, ein typischer Bewohner offener bis bewaldeter Lebensräume. Zahlreiche Beutetiere wie Kaninchen, Eichhörnchen und insbesondere Tauben drangen jedoch als Kulturfolger mehr und mehr in die Städte ein und mit ihnen auch der Habicht. So leben in den städtischen Grünanlagen von Berlin, Hamburg und Köln geschätzt mehrere Dutzend Brutpaare. Da der elegante Jäger gelegentlich auch Nutzgeflügel und Jagdwild (z. B. Fasane, Hasen) erbeutet, ist die Art – obwohl bundesweit geschützt – immer noch illegalen Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt. Mit der Wahl zum Vogel des Jahres wollen die Verbände NABU und LBV dagegen ein Zeichen setzen.